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Psychoonkologische Begleitung: Halt und Unterstützung bei Krebs

  • Autorenbild: Maike Höcker
    Maike Höcker
  • 8. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Eine Krebserkrankung verändert das Leben grundlegend. Neben körperlichen Beschwerden und medizinischen Behandlungen sind es vor allem die seelischen Belastungen, die Betroffene und Angehörige an ihre Grenzen bringen: Angst vor dem Fortschreiten der Erkrankung, Sorgen um die Zukunft, Erschöpfung, veränderte Rollen in der Familie.

Hier setzt die psychoonkologische Begleitung an. Sie ist ein spezialisiertes psychologisches Angebot, das PatientInnen und ihre Familien in allen Phasen der Erkrankung unterstützt. Ziel ist es, innere Stabilität zu fördern, psychische Belastungen zu lindern und Wege aufzuzeigen, trotz Krebs Lebensqualität zu bewahren.


1. Was ist psychoonkologische Begleitung?


Die Psychoonkologie ist ein interdisziplinäres Fachgebiet an der Schnittstelle zwischen Psychologie, Medizin und Sozialwissenschaften. Sie beschäftigt sich mit den psychischen, sozialen und existenziellen Folgen einer Krebserkrankung.

Psychoonkologische Begleitung bedeutet:


  • Stärkung der seelischen Widerstandskraft

  • Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung

  • Verbesserung der Kommunikation in Familie und Partnerschaft

  • Förderung von Selbstfürsorge und Ressourcen


Damit ergänzt sie die medizinische Behandlung und trägt zu einer ganzheitlichen Versorgung bei.


2. Typische psychische Belastungen bei Krebs


Die seelischen Herausforderungen einer Krebserkrankung sind vielfältig:


  • Angst vor Rückfällen, vor Kontrollverlust oder vor Schmerzen

  • Depressive Symptome wie Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Rückzug

  • Fatigue und Erschöpfung, die den Alltag massiv einschränken

  • Partnerschaftliche und familiäre Konflikte, etwa durch neue Rollenverteilungen

  • Existenzielle Fragen nach Sinn, Endlichkeit und Zukunft


Wissenschaftliche Studien zeigen: Psychoonkologische Interventionen reduzieren Angst und Depression signifikant und verbessern die Lebensqualität von KrebspatientInnen (Faller et al., 2013).


3. Wie psychoonkologische Begleitung hilft


Psychoonkologische Begleitung bietet einen geschützten Raum, in dem Betroffene und Angehörige ihre Gefühle offen ansprechen können. Mögliche Ansätze sind:


  • Gespräche zur Angstbewältigung: belastende Gedanken erkennen und neue Bewältigungsstrategien entwickeln.

  • Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren: den Körper beruhigen, innere Ruhe fördern.

  • Ressourcenarbeit: innere Stärken sichtbar machen und nutzbar machen.

  • Systemische Arbeit mit Angehörigen: Beziehungen entlasten, Kommunikation verbessern.

  • Sinn- und Wertearbeit: existenzielle Fragen aufgreifen und Orientierung finden.


Ziel ist nicht nur die Linderung von Symptomen, sondern auch die Stärkung von Autonomie, Handlungsfähigkeit und Lebensqualität.


4. Für wen ist psychoonkologische Begleitung sinnvoll?


  • PatientInnen in allen Krankheitsphasen, von der Diagnose bis zur Nachsorge.

  • Angehörige, die selbst stark belastet sind und Unterstützung im Umgang mit Sorgen und Ängsten benötigen.

  • Paare und Familien, die durch die Erkrankung veränderte Rollen, Konflikte oder Kommunikationsprobleme erleben.


Ein Wort zum Schluss

Krebs betrifft Körper und Seele gleichermaßen. Psychoonkologische Begleitung schafft einen geschützten Raum für die seelischen Herausforderungen der Erkrankung. Sie lindert Ängste, stärkt Ressourcen und gibt Orientierung in einer Zeit, die von Unsicherheit geprägt ist. Das bedeutet nicht nur Unterstützung im Krankheitsprozess, sondern die Chance, trotz Krebs innere Stärke und Lebensqualität zu bewahren.


„Ich begleite Sie gerne – mit Fachlichkeit, Erfahrung und Mitgefühl.“




Literatur:

Faller, H., Schuler, M., Richard, M., Heckl, U. Weis, J., & Küffner, R. (20139. Effects of psycho-oncologic interventions on emotional distress and quality of life in adult patients with cancer: systematic review and meta-analysis. Journal of clinical oncology: official jornal of the American Society of Clinical Oncology, 31(6), 782-793. https://doi.org/10.1200/JCO.2011.40.8922

 
 

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